Die Tisch- und Sitzordnung auf der Hochzeit
Auf eine gute Nachbarschaft!
Die Tisch- und Sitzordnung trägt zum guten Gelingen der Hochzeitsfeier bei!
Tante Erna spricht schon seit Jahren nicht mehr mit Onkel Willi. Die beste Freundin der Braut verträgt sich nicht mit dem engsten Vertrauten des Bräutigams. Der Opa bekommt Herzrasen, wenn er die grün gefärbten Haare der jüngsten Enkelin sieht. Und die nette Urlaubsbekanntschaft spricht nur Spanisch. Machen wir uns nichts vor: Je größer eine Hochzeitsgesellschaft ist, desto seltener werden die Gäste zu hundert Prozent miteinander harmonieren. Weil aber trotzdem jeder – allen voran natürlich das Brautpaar – den Hochzeitstag genießen und in guter Erinnerung behalten möchte, ist bei der Erstellung der Sitzordnung für die Hochzeit besonderes Fingerspitzengefühl gefordert. Erst wenn ihr relativ sicher wisst, wie viele und welche Gäste erscheinen werden, wenn ihr die Location fest gebucht habt und auch schon eine ungefähre Vorstellung davon habt, wie das Rahmenprogramm aussehen wird, dann – und wirklich erst dann – solltet ihr euch Gedanken über die Anordnung der Tische und die Platzierung der Hochzeitsgäste machen.
Beginnt zunächst mit der Anordnung der Tische. Wichtig dabei ist, dass ihr sowohl die Form und die Möglichkeiten des Raumes als auch eure eigenen Wünsche und Vorstellungen berücksichtigt. Gibt es ein Buffet, das im Raum aufgebaut werden soll? Wo steht der Tisch für die Hochzeitsgeschenke? Hat der Raum eine Bühne? Gibt es ein Rahmenprogramm während des Essens, zum Beispiel Reden oder Vorführungen zwischen den Gängen des Menüs? Spielt die Live-Band bereits leise Hintergrundmusik oder laufen gar Musiker mit Violinen durch den Raum? Essen die Musiker oder andere Künstler zusammen mit euch und euren Gästen?
Falls ihr unter euren Hochzeitsgästen jemanden zum Zeremonienmeister bestimmt habt, sprecht eure Vorstellungen unbedingt mit ihm/ihr ab. Vielleicht gibt es noch weitere Anforderungen an die Raumgestaltung, die nur er oder sie kennt – zum Beispiel für Spiele oder Überraschungsauftritte. Sind alle Rahmenbedingungen geklärt, überlegt, ob die Tische einzeln im Raum stehen sollen oder ob ihr eine einzige lange Tafel bevorzugt. Vielleicht erfordert der Raum oder die Anzahl der Gäste auch eine Tafel in U-Form, in E-Form oder in T-Form.
Unser Hochzeitsplanung Tipp für den Sitzplan: Skizziert den Raum und zeichnet Eingänge, Fenster, Bühne, Buffet etc. fest ein. Schneidet dann die Tische – entweder rund oder rechteckig – maßstabsgetreu aus und schiebt sie so lange auf dem Plan hin und her, bis ihr mit der Anordnung zufrieden seid. Lasst euch die Raummaße sowie die Abmessungen der Tische vom Restaurant, Hotel, Schloss bzw. der gewählten Hochzeitslocation geben. Wählt für eure Skizze einen möglichst großen Maßstab, damit ihr später die Namen der Gäste auf kleine Kärtchen schreiben und ebenfalls verschieben könnt.
Tischordnung: Wer sitzt wo auf der Hochzeitsfeier?
Am Tag der Hochzeit steht das Brautpaar nicht nur im Mittelpunkt – es sitzt auch in der Mitte. Egal, für welche Tischordnung ihr euch auf der Hochzeit entscheidet, das Brautpaar sollte so zentral sitzen, dass es von allen Plätzen aus gut gesehen werden kann.
An einer rechteckigen Tafel sitzt das Brautpaar in der Mitte der Längsseite mit Blick in den Raum. Werden die Tische in U-, T-, oder E-Form gestellt, nimmt das Brautpaar seinen Ehrenplatz in der Mitte der Querseite ein. Die Braut sitzt dabei stets rechts neben dem Bräutigam. Zur Rechten der Braut sitzt der Bräutigamsvater, daneben die Mutter des Bräutigams. Die Mutter der Braut nimmt zur Linken des Bräutigams Platz, daneben der Brautvater. Links und rechts neben den Eltern des Brautpaares sitzen die Trauzeugen mit ihren Partnern. Wählt ihr einzelne, frei im Raum stehende Tische, so sollten das Brautpaar, die Eltern der Braut und des Bräutigams sowie die Trauzeugen mit Partnern an einem Tisch Platz nehmen.
So weit, so gut … Wie es weiter geht mit der Sitzordnung auf der Hochzeit ist im Prinzip euch überlassen. Entscheidet ihr euch für das Gruppenprinzip, dann platziert die Verwandtschaft der Braut und die des Bräutigams auf unterschiedlichen Flügeln der Tafel bzw. getrennten Tischen. Haltet ihr euch hierbei an die klassische Sitzordnung, so sitzen die Hochzeitsgäste nach Verwandtschaftsgrad und Alter. Enge und ältere Verwandte sitzen also näher am Brautpaar als weniger enge und jüngere Verwandte. Nach den verheirateten Freunden folgen die Verlobten und danach die befreundeten Paare oder Singles. Kinder und Jugendliche bilden den Abschluss der Tischordnung.
Unser Hochzeitsplanung Tipp zur Sitzordnung mit Kindern: Vor allem kleinere Kinder werden sich freuen, wenn sie mit anderen Kindern an einem separaten Tisch sitzen – und nicht inmitten von Erwachsenen. Sorgt aber dafür, dass der Kindertisch nicht ganz aus dem Blickfeld der Erwachsenen verschwindet.
Nehmt ihr es mit den Traditionen und Konventionen nicht so genau, sondern liegt euch mehr daran, dass alle Gäste den Tag und den Abend genießen und sich im wahrsten Wortsinn prächtig unterhalten? Dann raten wir euch, die Tischordnung nach dem Harmonieprinzip zu erstellen. Setzt diejenigen Gäste zueinander, die sich schon sehr gut kennen oder von denen ihr wisst, dass sie miteinander zurechtkommen und auch genügend Gesprächsstoff haben werden. Dabei könnt ihr ruhig die Familien der Braut und des Bräutigams mischen. Überlegt einmal, wer von euren Gästen welche Hobbies hat. Gibt es Sportler, Musiker, Bücherwürmer oder Gärtner? Vielleicht wollte Tante Erna schon immer mal Spanisch lernen und freut sich, wenn sie neben der netten Urlaubsbekanntschaft sitzen darf.
Wichtiger als gemeinsame Interessen zu finden, ist es aber, dass ihr Antipathien berücksichtigt und Menschen, die sich nicht mögen, von vornherein auseinandersetzt. Nichts kann einer Feier mehr schaden als das permanente Gezanke zweier unverbesserlicher Streithähne.
Spielt Platzanweiser auf eurer Hochzeit
Vielleicht denkt ihr gerade: Wozu das Ganze, kann sich nicht jeder dort platzieren, wo er will? Falls ihr eine Stehparty plant, geben wir euch Recht. Ansonsten raten wir dringend dazu, jedem Gast seinen Platz zuzuweisen. Tut ihr es nicht, müsst ihr damit rechnen, dass Hochzeitsgäste übrigbleiben, dass Pärchen womöglich getrennt werden und Gruppen anfangen, Tische und Stühle umzustellen, um zusammen sitzen zu können.
Am einfachsten für alle Beteiligten ist es, wenn ihr jeden Platz eindeutig mit dem Namen des entsprechenden Gastes kennzeichnet. Dazu könnt ihr selbstverständlich auf die guten alten Tischkärtchen, Platzkarten oder Namenskarten zurückgreifen – oder kreative Ideen einbringen. Lasst z.B. den Namen der Gäste in die Wassergläser eingravieren oder auf die Stoffserviette sticken. Schreibt den Namen auf das Stoffband, dass das Gastgeschenk ziert oder die gerollte Menükarte zusammenhält. Falls ihr eine mediterrane Hochzeitsdekoration wählt, schreibt den Namen Ihrer Gäste doch auf eine Tonscherbe und legen diese dann auf den Teller oder die Serviette. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und die Tischkarte dient gleichzeitig als Gastgeschenk.
Unser Hochzeitsplanung Tipp bei doppelten Vornamen: Es kann schon mal vorkommen, dass zwei oder mehr Gäste den gleichen Vornamen haben. Damit es nicht zu Verwirrungen und Verirrungen kommt, solltet ihr in diesem Fall entweder den kompletten Nachnamen oder zumindest die Initiale des Nachnamens dazu schreiben. Oder aber ihr lasst Fotos sprechen.
Getrennt oder zusammen?
In letzter Zeit hat sich der Trend verbreitet, Paare getrennt voneinander zu platzieren, um so mehr Schwung in die Unterhaltung bei Tisch zu bringen. Zugegeben, es mag Paare geben, die ausschließlich mit sich selbst beschäftigt sind. Solchen Turteltäubchen tut ihr allerdings keinen Gefallen, wenn ihr sie trennt. Andererseits gibt es Paare, die gerade erst im Doppelpack so richtig für Stimmung sorgen.
Unser Hochzeitsplanung Tipp für die Tischordnung: Wenn es die Anordnung der Tische erlaubt, dann setzt Paare nicht nebeneinander, sondern einander gegenüber.
Ideen für Tischkarten: Sag mir, wo du wohnst – und ich sage dir, wo du sitzt
Kommen eure Gäste aus unterschiedlichen Städten oder gar unterschiedlichen Ländern? Dann wählt ihr diese Besonderheit doch als Aufhänger für eure Tischkärtchen. Malt zum Beispiel die Landkarten oder Landesfahnen auf die Kärtchen oder schreibt statt der Vornamen einfach das Land oder die Stadt auf. Oft genügt schon der Hinweis, dass der Tischnachbar aus einem exotischen Land wie Dubai angereist ist, um eine angeregte Unterhaltung in Gang zu setzen.
Der Sitzplan: Die Suche nach dem richtigen Platz
Bei vielen Hochzeitsgästen kann es zu einem ziemlichen Durcheinander kommen, wenn alle auf einmal von Stuhl zu Stuhl laufen und ihren Platz suchen. Damit jeder Gast möglichst schnell seinen Platz findet, könnt ihr am Eingang des Restaurants oder des Saals einen Sitzplan aufhängen, auf dem die Tische sowie die Namen der Gäste verzeichnet sind.
Alles hat seine Ordnung – auch in der Kirche
Im Prinzip gibt es für die kirchliche Trauung keine feste Sitzordnung oder Sitzplan. Allerdings sollten die engsten Verwandten besondere Plätze einnehmen. Die Eltern des Brautpaares, die Geschwister, die Taufpaten und die Trauzeugen sitzen daher meist in der ersten Reihe. Die Großeltern, Brautjungfern und Blumenkinder nehmen ihre Plätze ebenfalls in den vordersten Reihen ein. Falls jemand unter euren Gästen den Gottesdienst mitgestaltet, sollte er so sitzen, dass er leicht aufstehen und nach vorne gehen kann. Entweder ihr reserviert die entsprechenden Sitzreihen, indem ihr kleine Schildchen anbringt oder ihr bittet einen guten Freund, Trauzeugen oder Zeremonienmeister sich darum zu kümmern, dass jeder Gast seinen Platz findet.